Beispielweise bestehen Muskeln, Organe, aber auch Enzyme und Hormone aus Eiweiß und unsere Zellen befinden sich in der Regel in einem Gleichgewicht des Auf- und Abbaus der jeweiligen dazugehörigen Körperzellen. Eiweiße selbst setzen sich dabei aus Aminosäuren zusammen. 21 verschiedene dieser Aminosäuren stehen dem Menschen zum Aufbau von Proteinen zur Verfügung. Doch nur ein Teil dieser Aminosäuren kann vom Körper selbst gebildet werden. Ein anderer Teil, sogenannte essenzielle Aminosäuren, kann der Körper nicht selbst bilden. Diese müssen deshalb über die Nahrung aufgenommen werden. Geschieht das nicht in ausreichender Menge, hat das Einfluss auf die Proteinbildung, mit Auswirkungen auf den gesamten Organismus.
In der Folge einer Krebserkrankung verändert sich die Ausschüttung der körpereigenen Botenstoffe, auch Zytokine genannt. Diese Veränderung hat Einfluss auf den Eiweißbedarf des Körpers. Häufig besteht ein erhöhter Proteinabbau. Dieser zeigt sich in einem und Ungleichgewicht zwischen Zellauf und -abbau.
Der Eiweiß-Bedarf eines gesunden Erwachsenen von ca. 0,8 g Eiweiß/Kilogramm Körpergewicht steigert sich bei einer Krebserkrankung auf ca. 1,2 -1,5 g Eiweiß/Kilogramm Körpergewicht.
Tierisches Eiweiß, besonders Milcheiweiß, weist dabei einen hohen Leucin-Gehalt auf, eine essentielle Aminosäure, die als Signalgeber für zellaufbauende Prozesse dient. Speziell Molkeproteine, eine Fraktion aus dem Milcheiweiß, haben einen hohen Leucin-Gehalt. Sie werden vom Körper schnell aufgenommen und eignen sich daher für eine effektive Eiweißversorgung in der onkologischen Situation. Eine besonders hohe Eiweißqualität, auch als biologische Wertigkeit bezeichnet, hat eine Kombination von pflanzlichen und tierischen Eiweißquellen wie z.B. Kartoffel und Ei.